Mehr als die H?lfte der deutschen Fl?che wird landwirtschaftlich genutzt. Dieser Anteil sinkt langsam, w?hrend der für Siedlungen und Verkehr stetig steigt. Ziel einer nachhaltigen Fl?chennutzung ist daher, den Fl?chenverbrauch durch Siedlungen und Verkehr zu senken und gleichzeitig vorhandene Siedlungs- und Verkehrsfl?chen optimal zu nutzen und ?kologisch aufzuwerten.
Deutschland hatte im Jahr 2019 eine Fl?che von 357.581 Quadratkilometern (km2) (siehe Abb. ?Fl?chennutzung in Deutschland“). Zur Gesamtfl?che z?hlen unter anderem landwirtschaftlich genutzte Fl?chen, Waldfl?chen, Siedlungs- und Verkehrsfl?chen (SuV-Fl?chen) und Gew?sser wie Seen, Flüsse, Kan?le und nahe Küstengew?sser.
Wie Deutschlands Fl?che genutzt wird, steht in den Grundstückskatastern, wird aber auch zunehmend durch Luftbilder und Satellitendaten überprüft. Grundlage der Nutzungsdaten ab 2016 sind die Angaben des amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystems (ALKIS) der L?nder:
50,7 % der Gesamtfl?che wurden landwirtschaftlich genutzt.
W?lder und Geh?lze nahmen zusammen 31,0 % der Gesamtfl?che ein, davon W?lder 29,8 %.
Die Siedlungs- und Verkehrsfl?che (SuV-Fl?che) ist die drittgr??te Nutzungsart. Sie nahm Ende 2019 14,4 % der Gesamtfl?che in Anspruch. Zur SuV-Fl?che z?hlen neben Fl?chen für Wohnen, ?ffentliche Zwecke oder Gewerbe auch Erholungsfl?chen, Friedh?fe und Verkehrsfl?chen.
Seen, Flüsse, Kan?le und nahe Küstengew?sser nahmen 2,3 % der deutschen Fl?che ein.
Die restliche Gesamtfl?che sind ?sonstige Fl?chen“. Dazu z?hlen ?Abbauland“ wie Kies- oder Braunkohlengruben sowie ?Unland“ wie Felsen, ehemaliges Milit?rgel?nde oder ehemalige Abraumhalden, und seit 2016 auch ungenutzte Vegetationsfl?chen wie Heideland, Moore, Sümpfe, Geh?lze und Gew?sserbegleitfl?chen.
Fl?chennutzung in Deutschland Quelle: Statistisches BundesamtDiagramm als PDF
Von 2004 bis 2019 sank der Anteil landwirtschaftlicher Nutzfl?che um 8.045 Quadratkilometer (km2) von 53,0 auf 50,7 % der Gesamtfl?che. Seit dem Jahr 2016 werden 1.487 km2 Heide und Moor nicht mehr bei den Landwirtschaftsfl?chen ausgewiesen, sondern bei ?sonstigen Fl?chen“, sodass der reale Verlust an Landwirtschaftsfl?che im o.g. Zeitraum 6.658 km2 betr?gt. Diese Abnahme erfolgte besonders im Umland st?dtischer Verdichtungsr?ume. Der wichtigste Grund dafür ist die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfl?chen um 4.362 km2 im gleichen Zeitraum (ohne Bergbaubetriebe und ohne Tagebau, Grube, Steinbruch). Aber auch die Zunahme der W?lder und Geh?lze erfolgt zum Teil zulasten landwirtschaftlicher Fl?chen. Weitere Landwirtschaftsfl?che f?llt dem Tagebau zum Opfer und kann Jahrzehnte sp?ter nur teilweise durch Rekultivierung zurückgewonnen werden.
Die meisten landwirtschaftlich genutzten Fl?chenanteile haben die n?rdlichen und ?stlichen Bundesl?nder; Spitzenreiter ist Schleswig-Holstein mit einem Anteil von 68,6 % Landwirtschaftsfl?che. Die geringsten Anteile haben Stadtstaaten wie Berlin mit 4,0 % landwirtschaftlich genutzter Fl?che (siehe Abb. ?Fl?chennutzung in den Bundesl?ndern“).
Die Art der Fl?chennutzung beeinflusst die biologische Vielfalt und die Umweltbelastung. Viele Tier- und Pflanzenarten profitieren etwa von einer extensiven Bewirtschaftung von ?ckern und Weiden. Intensiv bewirtschaftete landwirtschaftliche Fl?chen wiederum k?nnen die Natur belasten: Sie k?nnen Biotope st?ren, Gew?sser im überfluss mit N?hrstoffen anreichern (eutrophieren) sowie B?den und Grundwasser weiteren Belastungen aussetzen. Auch der technische Wandel kann etwa durch gro?e landwirtschaftliche Maschinen zu einer Ausr?umung ?kologisch wertvoller Landschaftsteile führen, da Knicks, W?lle oder Baumgruppen beseitigt, Gew?sser begradigt, B?den verdichtet oder neue landwirtschaftliche Wegenetze angelegt werden.
Fl?chennutzung in den Bundesl?ndern Quelle: Statistisches BundesamtDiagramm als PDF
Zwischen 2004 und 2019 nahm die als Waldfl?che definierte Fl?che um 959 Quadratkilometer (km2) zu. Geh?lze werden allerdings seit 2016 nicht mehr unter Waldfl?che erfasst, sondern unter den ?sonstigen Fl?chen“ wie zum Beispiel auch ehemalige übungspl?tze oder ehemalige Bergbaufl?chen und Abraumhalden. Der Zuwachs von Wald und Geh?lz betrug seit 2004 daher real 5.198 km2. Auch der Anteil der Waldfl?che an der Gesamtfl?che stieg leicht an, und lag 2019 bei 29,8 % (31 % mit Geh?lzen).
überdurchschnittlich hohe Waldfl?chenanteile finden sich in siedlungsarmen, für eine intensivere Landwirtschaft weniger geeigneten Mittel- und Hochgebirgslagen, etwa dem Harz, dem Thüringer Wald, dem Sauerland, der Eifel, dem Schwarzwald, dem Bayerischen Wald und in den Alpen. In den Zentren gro?er Verdichtungsr?ume und in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind die Waldanteile dagegen geringer.
W?lder haben – ?hnlich wie Gew?sser, Moore und Heiden – einen besonderen ?kologischen Stellenwert. Sie filtern Schadstoffe aus der Luft, schützen B?den vor Erosion, helfen sauberes Grundwasser zu bilden und schützen das Klima, indem sie das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) aus der Luft binden. Sie dienen auch – abgesehen von einigen Naturschutzgebieten – den Erholungs- und Freizeitbedürfnissen der Bev?lkerung.
Mehr Betriebs- und Wohngeb?ude, Stra?en und Flugpl?tze
Die Siedlungs- und Verkehrsfl?che (SuV) ist die am dynamischsten wachsende Nutzungsart in Deutschland. Sie wuchs von 2004 bis 2019 um 12,8 %, also um 5.868 Quadratkilometer. Der SuV-Anteil an der Gesamtfl?che f?llt regional unterschiedlich aus. In den Zentren der Verdichtungsr?ume erreicht ihr Anteil mehr als 50 %. Neben den Stadtstaaten weisen Nordrhein-Westfalen mit 23,6 % und das Saarland mit 21,6 % besonders hohe Siedlungs- und Verkehrsfl?chenanteile auf.
Die zunehmende Fl?chennutzung für Geb?ude und Verkehrswege hat viele negative Auswirkungen auf die Umwelt. Nennenswert ist der direkte Verlust der vorher meist landwirtschaftlich genutzten B?den. Hinzu kommt etwa der Rohstoff- und Energieaufwand für Bau und Erhalt neuer Geb?ude und Infrastruktur, ein h?herer Kraftstoffverbrauch mit einem h?heren Aussto? an Schadstoffen durch mehr Verkehr sowie mehr L?rm und die Zerschneidung und Verinselung der Lebensr?ume für die wildlebende Flora und Fauna.
Zunahme der Gew?sserfl?che
Der Anteil der Gew?sser an der deutschen Gesamtfl?che nahm vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2019 um 1,4 % zu, das waren 110 Quadratkilometer. Der Grund für den Zuwachs lag vor allem im Abbau von Rohstoffen wie Kies, Sand oder Braunkohle mit anschlie?ender Flutung der Abbaufl?chen, in deren Folge neue Seen entstanden.
?Für Mensch und Umwelt″ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
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