?Grüne“ Produkte haben sich in vielen Konsumbereichen etabliert. Ihr Absatz entwickelt sich fast durchweg positiv und teilweise sehr dynamisch. Dennoch sind ?grüne“ Produkte noch immer weitgehend Nischenprodukte. Die grunds?tzliche Bereitschaft der Bev?lkerung für eine st?rkere Nachfrage ist vorhanden. Es braucht aber bessere politische Rahmenbedingungen.
Insgesamt gaben Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland im Jahr 2017 rund 47 Milliarden (Mrd.) Euro für die im Bericht ?Grüne Produkte in Deutschland 2017“ untersuchten ?grünen“ Produkte aus (siehe Abb. ?Ums?tze ausgew?hlter ?grüner“ Produkte“):
Eine untergeordnete Rolle spielten nachhaltige Produktalternativen bei Hygienepapieren, Reinigungsprodukten und Textilien mit 0,5 Mrd. Euro. Zwar liegen für den Textilbereich nicht für alle ?kologisch empfehlenswerten Labels Umsatzzahlen vor. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass sich hierdurch das Ergebnis kaum ?ndern würde.
Der mit diesen Produkten gebildete Nachfrageindex hat sich demnach seit dem Ausgangsjahr 2011 positiv entwickelt und erreichte 2017 einen Wert von 158 (siehe Abb. ?Entwicklung grünen Konsums, Spenden und Finanzanlagen“).
Darüber hinaus legten Konsumentinnen und Konsumenten 2017 rund 92 Mrd. Euro in Finanzanlagen mit ?kologischem und sozialem Zusatznutzen an (FNG 2018). Der Index zu nachhaltigen Geldanlagen entwickelte sich sehr dynamisch. Zwischen 2011 und 2017 vervierfachte sich das Volumen nachhaltiger Finanzanlagen. Mit einem Anlagenwert in H?he von 133 Mrd. Euro hat sich dieses Wachstum auch in 2018 dynamisch fortgesetzt.
Im Jahr 2017 spendeten private Haushalte 140 Millionen (Mio.) Euro für Umwelt- und Naturschutz.? Das Spendenvolumen hat sich gegenüber 160 Mio. Euro in 2011 um 26 Mio. Euro reduziert. Auch in 2018 und in 2019 lag das Spendenvolumen in dieser Gr??enordnung.
Den genannten Betr?gen stehen gegenüber: private Konsumausgaben in H?he von rund 1.300 Mrd. Euro in 2018 (Statistisches Bundesamt 2019) und rund 2.250 Mrd. Euro Nettogeldverm?gen der privaten Haushalte (Statistisches Bundesamt 2019).
Ums?tze ausgew?hlter ?grüner“ Produkte Quelle: Gesellschaft für KonsumforschungDiagramm als PDF
Angaben zum Anteil ?kologischer Produkte am gesamten Konsum sind nur als grobe Sch?tzwerte m?glich, da die Vergleichsgr??en sehr unterschiedlich sind. Im Konsumindikator der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (siehe Abb. ?Marktanteile von Produkten mit staatlichen Umweltzeichen“) wurden die Ums?tze deshalb mit ihrer Umsatzrelevanz gewichtet.
2017 hatten umweltfreundliche Produkte einen Marktanteil von 8,3 % in den erfassten Produktgruppen (Pkw, Haushaltsgro?ger?te, Leuchtmittel und Fernseher (Energieverbrauchskennzeichnung), Lebensmittel (Bio-Siegel) sowie Hygienepapiere, Wasch- und Reinigungsmittel (Blauer Engel). Damit ist der Indikator erstmalig – nach zuvor kontinuierlichem Wachstum – gesunken. Dies liegt vor allem daran, dass der Marktanteil von A+-Pkw von 14 % auf 13 % gesunken ist. Bei Fernsehger?ten ist der Marktanteil von A++-Ger?ten sogar das dritte Jahr in Folge gesunken von 8,3 % in 2014 auf 1 % in 2017. Innerhalb der verschiedenen Produktgruppen unterscheiden sich die Marktanteile teilweise deutlich. Beispiel Haushaltsger?te: Waschmaschinen mit der h?chsten Effizienzklasse hatten zuletzt einen Marktanteil von 86 %. Bei Elektroherden und Back?fen hatte die h?chste Effizienzklasse hingegen einen Anteil von unter 1 %.
Bei der Ern?hrung liegen die Bio-Produkte mit 5 % Marktanteil ebenfalls im einstelligen Bereich, wobei die Anteile je nach Produkt sehr unterschiedlich sind. Nichtsdestotrotz stellen Biolebensmittel alleine gut 15,6 % der hier betrachteten 46,7 Mrd. Euro ?grünen“-Ausgaben.
Marktanteile von Produkten mit staatlichen Umweltzeichen, nach Ums?tzen gewichtet Quelle: UmweltbundesamtDiagramm als PDF
Entwicklung der konsumbezogenen Kohlendioxid-Emissionen
Die direkten und indirekten Kohlendioxid-Emissionen des privaten Konsums pro Kopf werden in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie durch einen eigenen Indikator erfasst (siehe Abb. ?Energieverbrauch und Kohlendioxid (CO?)- Emissionen des Konsums privater Haushalte“). Sie lassen weiterhin keine den Klimaschutzzielen entsprechende Minderungstendenzen erkennen. Die Emissionen im Bereich Ern?hrung, Mobilit?t und sonstigem Konsum stagnieren auf hohem Niveau. Im Bereich Wohnen müssen aufgrund witterungsbedingter Schwankungen gr??ere Zeitr?ume betrachtet werden. Es deutet sich an, dass hier zumindest die Richtung stimmt. Für die Erreichung der Pariser Klimaschutzziele müssen aber die Emissionswerte auch beim Wohnen zügiger gesenkt werden (Umweltbundesamt 2020).
Das bedeutet, dass die positiven Marktentwicklungen im Bereich grüner Produkte (bisher) nicht ausreichen, um die CO?-Emissionen im notwendigen Umfang zu verringern und gegenl?ufige Konsumtendenzen auszugleichen (zum Beispiel mehr Einpersonenhaushalte, h?here Wohnfl?che, erh?hte Ausstattung mit elektronischen Ger?ten).
Konsumbezogene Kohlendioxid-Emissionen der privaten Haushalte Quelle: Statistisches BundesamtDiagramm als PDF
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