zum Vergr??ern anklickenHochwasser bedrohen auch immer wieder Siedlungsgebiete. Quelle: Hendrik Schwartz / Fotolia.com
Der Klimawandel birgt Risiken, insbesondere für verwundbare Personen, Regionen oder Systeme. Dabei h?ngt die Verwundbarkeit von physischen und sozio-?konomischen Faktoren ab. So sind zum Beispiel Siedlungsgebiete in überschwemmungsbereichen von Hochwasser bedroht. Dort lebende pflegebedürftige oder von Informationen zur Hochwassersituation abgeschnittene Personen gelten als besonders verwundbar.
Es gibt verschiedene Konzepte, um die Verwundbarkeit von Personen, Regionen oder Systemen gegenüber m?glichen Folgen des Klimawandels zu analysieren und zu bewerten. Eines der bekanntesten ist das Vulnerabilit?tskonzept des Weltklimarats (IPCC) von 2007. Vulnerabilit?t bezeichnet hier das Ausma?, wie stark eine Person, eine Region oder ein System durch Ver?nderungen des Klimas beeinflusst wird und in welchem Ma?e sie diese bew?ltigen kann. Die Verwundbarkeit ist abh?ngig von der Art und Intensit?t der Klima?nderung (klimatischer Einfluss) sowie von der Empfindlichkeit (Sensitivit?t) und Anpassungskapazit?t der Person, der Region oder des Systems. Im letzten IPCC Bericht (2014) hat sich das Konzept von Vulnerabilit?t ver?ndert, was die Verwendung dieses Begriffes erschwert. Dort umfasst Vulnerabilit?t nunmehr nur noch Sensitivit?t und Anpassungskapazit?t. Zus?tzlich wird auch die r?umliche Exposition herausgestellt, d.h. ob eine Person, Region oder ein System dem klimatischen Einfluss ausgesetzt ist. All diese Komponenten beeinflussen die m?glichen Klimafolgen und damit die Gef?hrdung der Person, der Region oder des Systems. Den Rahmen für die Bestimmung der Verwundbarkeit oder der Gef?hrdung liefert die Klimawirkungs- und Vulnerabilit?tsanalyse. Sie wird in der Regel durchgeführt, um besonders verwundbare Personen, Regionen oder Systeme zu identifizieren und Ansatzpunkte für m?gliche Anpassungsma?nahmen?abzuleiten.
Klimawirkungs- und Vulnerabilit?tsanalysen für Deutschland
In Deutschland wurden bereits verschiedene Klimawirkungs- und Vulnerabilit?tsanalysen durchgeführt, beispielsweise für Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt oder für einzelne Regionen oder Handlungsfelder. Eine deutschlandweite Klimawirkungs- und Vulnerabilit?tsanalyse wurde erstmals im Jahr 2005 vorgenommen. Sie bildete eine wesentliche Basis für die Erstellung der Deutschen Anpassungsstrategie?(DAS) im Jahr 2008.?
Seit 2005 wurde das Wissen über den Klimawandel und seine Folgen stetig erweitert. Dazu haben Forschungsprojekte und Verbundvorhaben wie KLIWAS, KLIMZUG, klimazwei und KlimaMORO ma?geblich beigetragen. Von 2011 bis 2015 wurde eine weitere deutschlandweite Klimawirkungs- und Vulnerabilit?tsanalyse durchgeführt, die vorhandenes Wissen zusammentragen und mithilfe einer neu entwickelten Methode die gegenw?rtige und zukünftige Verwundbarkeit Deutschlands bewerten sollte. Die Analyse wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens ?Netzwerk Vulnerabilit?t“ realisiert. Neben dem Umweltbundesamt waren 15 weitere Bundesoberbeh?rden und -einrichtungen beteiligt.?
Die Ergebnisse der Studie: Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts werden die Erw?rmung und damit der Artenwandel deutschlandweit zunehmen. Dies hat Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, sowie die Land- und Forstwirtschaft und die menschliche Gesundheit, beispielsweise durch die Ausbreitung von Sch?dlingen und Vektoren. Gleichzeitig steigt die Gefahr von Hitzewellen und Trockenperioden mit negativen Folgen für die menschliche Gesundheit, das Bauwesen und die Land- und Forstwirtschaft. Bei einem starken Klimawandel steigt auch die Gefahr von Sturzfluten und Flusshochwassern. Damit steigt das Schadenspotenzial des Klimawandels für Umwelt, Gesundheit und Infrastrukturen, besonders in Ballungsgebieten. Die Studie zeigt auch, welche Regionen besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. So sind beispielsweise vor allem Ballungsgebiete in Ostdeutschland und dem Rheintal durch Hitzewellen gef?hrdet. Im norddeutschen Tiefland k?nnten die Auswirkungen von überschwemmungen durch Flusshochwasser zunehmen, Süddeutschland ist hingegen durch überschwemmungen infolge von Starkregen und Sturzfluten besonders bedroht.
Quelle: Umweltbundesamt
Animation: Bedrohung durch den Klimawandel – Analyse zur Verletzlichkeit Deutschlands
Seit 2011 wurde von 16 Bundesbeh?rden und -institutionen im Auftrag der Bundesregierung die Vulnerabilit?t – also Verletzlichkeit – Deutschlands gegenüber dem Klimawandel analysiert.
Weitere Informationen zur Klimaanpassung in den Bundesl?ndern sowie den einzelnen Handlungsfeldern finden sich hier. Au?erdem bietet das Umweltbundesamt eine Reihe von Werkzeugen?an, die Akteure bei der Umsetzung von Anpassungsma?nahmen unterstützen.
?Für Mensch und Umwelt″ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
Umweltbundesamt
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