zum Vergr??ern anklickenDen Gro?teil der antarktischen Vegetation machen Flechten aus - so wie diese Bartflechte. Quelle: Christina Braun/FSU Jena
Kaum zu glauben, aber auch in der Antarktis wachsen Pflanzen! Wenige Arten haben sich über Jahrtausende an die kargen Lebensbedingungen angepasst und besiedeln die eisfreien Gebiete. Diese hochspezialisierten Pflanzen sind jedoch durch die Einschleppung fremder subpolarer Arten und anderweitige Zerst?rung durch menschliche Einflüsse bedroht.
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Was w?chst im ewigen Eis?
In der Antarktis herrschen wenig vegetationsfreundliche Bedingungen vor: starke Eisbedeckung, wenig Licht, trockene, sehr salzhaltige B?den und extrem kurze Vegetationsperioden. Jedoch haben einige Pflanzen einen Weg gefunden, sich diesen extremen Bedingungen anzupassen: Das terrestrische Pflanzenwachstum ist auf die eisfreien Gebiete beschr?nkt und es gibt lediglich einen geringen Artenreichtum. So kommen die einzigen zwei Arten von Blütenpflanzen, die ?Antarktische Schmiele” (Deschampsia antarctica) – ein Gras – und die ”Antarktische Perlwurz” (Colobanthus crassifolius) – ein Nelkengew?chs – vor allem auf der Antarktischen Halbinsel vor.
überwiegend blütenlose Pflanzen
Den überwiegenden Teil der Vegetation bilden blütenlose Pflanzen, wie Flechten, Moose, Algen und Pilze, von denen über tausend Arten bekannt sind. Diese Arten und ihre Lebensgemeinschaften haben sich hervorragend an die au?ergew?hnlichen Bedingungen angepasst, wie tiefe Temperaturen, wenig Licht und Wasser, wenig N?hrstoffe. Die Flechten, eine Vergesellschaftung von niederen Pilzen und Algen (Symbiose), stellen die bedeutendste Pflanzengruppe mit der gr??ten Verbreitung (über 750 Arten in der Antarktis) dar. Als Untergrund bevorzugen sie Gestein, wie Felsfl?chen, Schutt oder Ger?ll. Flechten haben sich an die Bedingungen der Antarktis sehr gut angepasst, einige Arten k?nnen noch bei Temperaturen unter -10°C Photosynthese betreiben. Die günstigsten Standorte für Flechten befinden sich in der maritimen Westantarktis mit ihrem ausreichenden Feuchteangebot.
Extrem angepasst und hochsensibel
Wegen der Klimaverh?ltnisse wachsen und verbreiten sich die Pflanzen au?erordentlich langsam. Den gr??ten Teil des Jahres ruhen sie. Die Wachstumsphasen sind kurz, und viele Pflanzen erreichen ein Alter von Jahrhunderten. Der Durchmesser vieler Flechten nimmt in hundert Jahren nur um 10 bis 16 Millimeter zu. Einfache Fu?spuren im Moos k?nnen selbst noch nach Jahrzehnten sichtbar sein. Wegen dieser Sensibilit?t ist es wichtig, das ?kosystem der Antarktis zu schützen, da selbst geringe Eingriffe zu dauerhaften und irreversiblen Sch?den der Natur führen k?nnen.
Ein weiteres gro?es Problem stellt die Einschleppung fremder Arten durch den Menschen dar. Pflanzensamen in der Kleidung und Ausrüstung von Antarktisreisenden k?nnen nicht nur aus subpolaren Gebieten verschleppt werden, sondern finden in einigen F?llen auch den Weg von der Arktis zum anderen Ende der Welt. Gerade bei Kreuzfahrten, bei denen mehrere Anlandeorte innerhalb der Antarktis angelaufen werden, erh?ht sich das Risiko bereits eingeschleppte Arten weiter zu verbreiten.
Moose bilden vielerorts den Hauptbestandteil der antarktischen Vegetation. Quelle: Fritz Hertel/UBA
Moose und Flechten sind hervorragend an die schwierigen Bedingungen in der Antarktis angepasst. Quelle: Christina Braun/FSU Jena
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